Komplette pdf-Datei wird als Farbe gedruckt

MartinB.
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Re: Komplette pdf-Datei wird als Farbe gedruckt

Beitrag von MartinB. »

vonmae hat geschrieben: Sa 1. Okt 2022, 12:35 Am war die Farbenlehre
Vielleicht komplettierst du deine Aussage noch zu einem vollständigen Satz. Ich hätte da so eine Ahnung, aber sicher kann man nicht sein. ...
Falls die Antwort mir gegolten hat, kann ich auch beim PDF nicht erkennen, dass es eine wirkliche Hilfe wäre.
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utnik
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Re: Komplette pdf-Datei wird als Farbe gedruckt

Beitrag von utnik »

hallo martin
MartinB. hat geschrieben: Sa 1. Okt 2022, 02:04…2. Daher mein Hinweis, dass man eventuelles RGB-Schwarz für Text, Vektorgrafiken und einfärbbare Objekte in ein reines CMYK-Schwarz (k) umwandeln müsse.
Falls Sotka das tatsächlich so vor der PDF-Erstellung gemacht hat und trotzdem diese schwarzen Zeichnungen und Texte im 4-Farbdruck landen würden, wäre wohl tatsächlich Scribus ein Bug zu unterstellen. Ist es das, was du vermutest, Utnik?
beim text habe ich da meist keine probleme (ist normalerweise 100% k) – allerdings gibt es auch da inkonsistentes verhalten. ab und zu zeigt mir die vorschau auch reinen k-text vierfarbig an, ohne dass ich den eindruck habe, etwas geändert zu haben.
bei bildern macht mir scribus eigentlich schon nicht ganz das, was ich gerne hätte (zumindest gemäss seiner eigenen druckvorschau…)
wenn ich zum beispiel ein bild mit den scribus-eigenen bildwerkzeugen in graustufen umwandle, zeigt scribus' eigene druckvorschau bei postscript nur k, bei .pdf aber anteile in allen kanälen. (einen acrobat pro habe ich nicht zur verfügung, um die ausgegebene .pdf-datei zu prüfen – und wenn ich diese in scribus importiere, habe ich alle kanäle belegt, was aber wohl damit zu tun hat, dass scribus eine .pdf beim import grundsätzlich konvertiert…)
3. Soweit wir digitale Pixeldarstellungen von SW-Zeichnungen aus dem Web oder irgendwelchen Office-Anwendungen oder digitale Schwarzweißfotos in CMYK konvertieren, würden auch stets alle 4 CMYK-Farbkanäle belegt. Oder nicht? Diese Pixelgrafiken kommen alle aus dem RGB-Farbraum. Wir können sie nicht einfach wie Text umfärben und bei einer Farbraum-Konvertierung werden sie nicht als reines Schwarz erkannt. In dem Falle müssten wir also überall wo solche Bilder auftauchen 4 Platten belichten. Das wäre Scribus auch nicht anzulasten.
klar, wenn rgb-schwarz nach cmyk konvertiert wird, belegt es alle platten.

ich habe auch mit graustufenbildern (nur k belegt) schon gemischte erfahrungen gemacht, deshalb splitte ich die (bei mir wirklich sehr seltenen) gemischten dokumente in entsprechende teile und gebe die nur schwarz zu bedruckenden seiten als graustufendatei aus…

gruss
utnik
MartinB.
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Re: Komplette pdf-Datei wird als Farbe gedruckt

Beitrag von MartinB. »

Lieber Utnik,

vielen Dank für deine sehr konkrete Antwort, die mir weiterhilft.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich bis heute nicht gewusst habe, dass wir mit der Scribus "Ausgabe-Vorschau" eine so schöne Kontrollmöglichkeit haben. Sie war bislang nicht so interessant, da ich bisher mit Scribus ausschließlich PDF/X-1a oder eben RGB-Dokumente generiert habe. Nun bin ich froh, dass du mich darauf hingewiesen hast, was die "Ausgabe-Vorschau" kann. Das ist genau die Kontrollmöglichkeit, die ich zuletzt vermisst habe. Einen Acrobat Pro habe ich eben auch nicht. Erst gestern habe ich bei Scribus nach einer Darstellung der Farbseparation gesucht, habe es aber blöderweise nicht gefunden.

Nun kann man also im Dokument bei Objekten über das Eigenschaftenfenster, bei Texten über die Texteigenschaften und bei Fotos über die Bildeigenschaften die gewählten, definierten Farben bzw. die Farbräume und Farbprofile sehen.
Und die "Ausgabe-Vorschau" zeigt in der Simulation für Postscript und PDF welche CMYK-Kanäle im Druck (wohl) belegt werden. Damit kann also Sotka, falls er hier noch mitliest, seine Dokumente stichprobenweise gut kontrollieren. Die entsprechenden Hinweise hat er, falls bis dahin noch nicht bekannt, von uns in diesem Faden bekommen.

Die "Ausgabe-Vorschau" simuliert unabhängig vom Ausgabemodus für CMYK-, RGB- und Graustufen-Elemente, wenn gewünscht und das entsprechende Häkchen gesetzt wird, die CMYK-Kanalbelegung für den 4-Farbdruck. Also habe ich mal testweise zur Prüfung in dieser Vorschau ein Scribus-Dokument mit 6 Bildern, 1 Grafikobjekt und 1 Textfeld erstellt:
Text, 100% k
Grafikobjekt, 100% k
Bild 1, farbig, RGB
Bild 2, farbig, CMYK
Bild 3, sw, RGB
Bild 4, sw, CMYK
Bild 5, sw, über Scribus "Bildeffekte" in Graustufen umgewandelt
Bild 6, sw, Graustufenbild (über Krita auf nur 1 Grau-Kanal reduziert)
Alle Bilder wurden in den Eigenschaftsfenstern farblich sauber definiert.

Bild 1, 2, 3 und 4 erscheinen natürlich stets auf allen 4 Kanälen. Dies wird entsprechend bei allen PostScript- und PDF-Varianten so angezeigt.
Bild 5 (Scribus Graustufen), Text (100% k) und Objekt (100% k) werden bei allen PostScript- und PDF-Varianten ausschließlich in der schwarzen Separation angezeigt.
Bild 6 (Krita Graustufen) ist weniger zuverlässig als die Scribus-Graustufen-Lösung und wird bei PDF/x-3 und PDF/x-4 auf allen 4 Kanälen, ansonsten bei PDF und PostScript nur auf Schwarz angezeigt.

Wenn man sich auf die Ausgabe-Vorschau verlassen kann, wären das interessante Hinweise. Zumindest im Rahmen meines kleinen Tests erschien der Scribus-Export sehr verlässlich. Auf die Krita-Konvertierung in Grau würde ich eben zugunsten der Scribus-Konvertierung verzichten. Das Scribus-Graustufenbild war in meinen Augen auch ansprechender und kraftvoller.

Nochmals vielen, lieben Dank, Utnik. Nun wird für mich alles kontrollierbarer und damit greifbarer. Da du gesagt hast, dass das bei dir nicht immer konsistent und zuverlässig war, werde ich natürlich auch nach diesem Test achtsam bleiben. Mir hat dieser Faden jedenfalls sehr geholfen!
:danke:

P.S. Jetzt habe ich das Ganze nochmals mit einem in RGB-Black (0/0/0) eingefärbten Rechteck getestet. Interessant, dass die Ausgabe-Vorschau das RGB-Rechteck als "Polygon" für PDF/x-1 zunächst beim Öffnen anmeckert, weil es nicht dem CMYK-Modus entspricht. (Das tut es für RGB-Fotos nicht.) Aber dennoch behauptet die Ausgabe-Vorschau für alle PDF- und Postscript-Varianten, dass das Rechteck in der Separation nur Schwarz belege. Ob das wohl wahr ist???
Wahrscheinlich langweile ich eventuelle Mitleser schon längst, aber ich wollte es echt mal wissen. :mrgreen:
Sotka
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Re: Komplette pdf-Datei wird als Farbe gedruckt

Beitrag von Sotka »

Hallo Freunde,

vielen Dank für Eure vielen interessanten Antworten. Mittlerweile habe ich selbst eine Lösung gefunden :

Unter Scribus 1.4.6. habe ich Probleme mit den Farben gehabt. Diese waren etwas blass und ich habe an der Einstellung gespielt. Die damalige Lösung für mein Problem war das ich ganz einfach die pdf-Einstellung von Ausgabe auf Drucker auf Ausgabe auf Monitor geändert habe. Alles hat so funktioniert wie ich wollte. Die damals erstellten pdf-Dateien besaßen annehmbare Farben und der Drucker druckte und zählte s/w- und Farbseiten. Ich war zufrieden.

Als ich mit der neuen Version arbeitete gab es einige Änderungen. Anscheinend haben die Scribus - Entwickler sich dem Problem das ich bei 1.4.6. mit den Farben hatte angenommen und meine Lösung funktionierte nicht mehr.

Mit der neuen Version habe ich die alten Dateien einfach weiterbearbeitet ohne die Form der Ausgabe zu ändern. Alles wurde also für Ausgabe Monitor konvertiert. Da es einem Monitor aber egal ist ob er s/w oder Farbe darstellt, wurde in der Datei einfach alles in Farbe dargestellt. Als die Datei gedruckt werden sollte gab es so nur Farbseiten. Mit der Umstellung auf Ausgabe auf Drucker habe ich mein Problem gelöst. Die Farben sind wieder in Ordnung und der Drucker zählt wie der s/w- und Farbseiten. Problem gelöst.

Dies ist zumindest meine laienhafte Erklärung. Ich hoffe sie ist nachvollziehbar. Möglicherweise ist aber alles ganz anders.....

Vielen Dank für Eure Kommentare. Ich habe wieder einiges gelernt.

Viele Grüße

Sotka
MartinB.
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Re: Komplette pdf-Datei wird als Farbe gedruckt

Beitrag von MartinB. »

Hallo Sotka,

schön, dass du dich nochmal meldest. Und schön, dass dein Problem gelöst ist.

Klar ist, dass Lichtfarben am Monitor oft mehr Kraft und Brillanz haben als Körperfarben im Druck. Insofern war dein Wechsel bei 1.4.6 von "Drucker" auf "Monitor" wohl, rein farblich gesehen, keine wirkliche Lösung. Am Ende war es eben doch Druck. Interessant, dass es damals mit der Trennung von Schwarz und Farbe auf diese Weise gut geklappt hat.Warum das so war verstehe ich nicht wirklich.

Aber am Ende zählt nur, dass du heute eine praktikable Lösung hast. Und für mich war es auf jeden Fall interessant, mich ein wenig an deinem Thema zu reiben. Am Ende lernt man ja doch immer irgendetwas dabei.

Viele Grüße
Martin
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