Farbprofil und Darstellung am Monitor

demmrink
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Farbprofil und Darstellung am Monitor

Beitrag von demmrink »

Ich möchte ein pdf mit Fotos für den Druck erstellen.

Das vom Anbieter empfohlene Farbprofil ist ECI ISO Coated v2.
Das Farbprofil wurde von mir entsprechend importiert, ist also in Scribus aktivierbar.

Die Fotos werden im RAW-Entwickler CaptureOne verarbeitet und mit diesem Farbprofil ausgegeben, bevor sie in Scribus importiert werden.

Meine Frage:
Wenn ich die Bilder in einem anderen Format (aber mit dem gleichen Profil) in CaptureOne ausgebe, ist die Darstellung am Monitor extrem unterschiedlich, wenn ich in der Anzeige Farbprofil aktiviere:
- tiff werden korrekt dargestellt (immer)
- jpg werden invertiert dargestellt (immer, auch wenn Farbprofil nicht aktiviert ist)
- png werden viel zu hell dargestellt (nur wenn Farbprofil aktiviert ist)

In den Einstellungen für das Farbprofil habe ich für die CMYK-Bilder das ECI ISO Coated v2 entsprechend angewählt.

Wenn ich diese Bilder mit einen Bildbetrachter anschaue oder in einem Bildbearbeitungsprogramm betrachte, ist die Darstellung unabhängig vom Format allerdings absolut identisch.
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utnik
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Re: Farbprofil und Darstellung am Monitor

Beitrag von utnik »

hallo demmrink

ich arbeite nicht so. bei mir werden die bilder immer erst beim .pdf-export nach cmyk konvertiert. damit umgehe ich solche probleme von anfang an.

zu deinen bildern:
  • .png wurde fürs internet (bildschirmdarstellung) entwickelt und unterstützen eigentlich nur rgb.
  • .jpg in cmyk wird öfter als problematisch gemeldet (invertierte farben). dazu findest du einiges im netz – ist also nichts scribus-spezifisches (wäre aber grumdsätzlich cmyk-fähig…)
  • .tiff müsste passen. (ich würde aber trotzdem in rgb bleiben…)
…damit das farbmanagement wirklich sauber funktioniert muss auch das profil deines bildschirms einbezogen werden.

gruss
utnik
demmrink
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Re: Farbprofil und Darstellung am Monitor

Beitrag von demmrink »

Danke für die Antwort.

Wenn ich bei der RAW-Entwicklung schon das entsprechende Profil wählen kann, müsste das doch eigentlich durchaus von Vorteil sein.
Ich gehe davon aus, dass Scribus dann an den Bildern nichts mehr verändert - kann ein Irrtum sein, aber damit sollte ich doch im Vorfeld schon die beste Kontrolle über das Ausgabeergebnis haben.
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utnik
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Re: Farbprofil und Darstellung am Monitor

Beitrag von utnik »

demmrink hat geschrieben:…damit sollte ich doch im Vorfeld schon die beste Kontrolle über das Ausgabeergebnis haben.
das ist nicht falsch, macht aber unflexibel. ich bevorzuge deshalb spätere konvertierung.
im übrigen hängt die kontrolle vorwiegend von der qualität des monitor, sowie von dessen kalibrierung ab…

gruss
utnik
vonmae
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Re: Farbprofil und Darstellung am Monitor

Beitrag von vonmae »

Anzeigeumgebung für das Farbmanagement erstellen
Ihre Arbeitsumgebung hat Einfluss darauf, wie Sie Farben auf dem Monitor oder bei der Druckausgabe wahrnehmen. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, sollten Sie unter den folgenden Bedingungen arbeiten:
Sorgen Sie bei der Bildanzeige für eine gleich bleibende Beleuchtung und Farbtemperatur. So ändern sich z. B. die Farbeigenschaften des Sonnenlichts im Tagesverlauf und damit auch das Erscheinungsbild der Farben auf dem Bildschirm. Arbeiten Sie daher bei geschlossenen Jalousien oder in fensterlosen Räumen. Zur Vermeidung des Blau-Grün-Stichs von Neonlampen sollten Sie D50-Lampen (5000° Kelvin) verwenden. Sie können die gedruckten Dokumente auch in einem D50-Leuchtkasten betrachten.
Arbeiten Sie in Räumen mit neutraler Wand- und Deckenfarbe. Die Farbe des Raums kann sich darauf auswirken, wie die Farben auf dem Monitor und auf dem Ausdruck wahrgenommen werden. Am besten eignet sich ein polychromes Grau als Raumfarbe. Die Farbanzeige kann auch durch die Farbe Ihrer Kleidung beeinflusst werden, die vom Glas des Monitors reflektiert wird.
Entfernen Sie bunte Hintergrundmuster vom Desktop Ihres Monitors. Auffällige oder helle Muster um ein Dokument herum stören die präzise Farbwahrnehmung. Wählen Sie als Desktop- bzw. Schreibtisch-Hintergrund ein neutrales Grau.
Prüfen Sie Proofs unter den Bedingungen, unter denen auch die Zielgruppe das Endprodukt sieht. Prüfen Sie z. B., wie ein Haushalts- und Geschenke-Katalog unter einer normalen Glühlampe betrachtet aussieht, die in Wohnungen verwendet wird, oder wie die Farben in einem Büromöbel-Katalog unter der Neonbeleuchtung eines Büros wirken.
Nehmen Sie die endgültige Farbbewertung jedoch stets unter den Lichtverhältnissen vor, die in Ihrem Land für Proofs vorgeschrieben sind.
demmrink
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Re: Farbprofil und Darstellung am Monitor

Beitrag von demmrink »

@utnik

worin besteht denn die größere Flexibilität?
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utnik
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Re: Farbprofil und Darstellung am Monitor

Beitrag von utnik »

demmrink hat geschrieben:worin besteht denn die größere Flexibilität?
ausschliesslich darin, dass ich die datei (oder teile davon) auch für einen komplett anderen druckprozess (oder gar für den bildschirm) ausgeben kann – einmal auf cmyk reduziert ist dies nicht mehr verlustfrei möglich.

die anmerkungen von vonmae gehen unter umständen etwas zu weit. mit einem einigermassen aktuell kalibrierten monitor und einem neutral beleuchteten arbeitsplatz nicht zu nahe an einem fenster bist du schon gut dabei. wichtiger als das letzte quäntchen an korrrekter farbtemperatur ist, dass sich deine augen an das licht anpassen. ein optimal kalibrierter arbeitsplatz, der stündlich für eine zigarettenpause verlassen wird führt nicht unbedingt zu farbkonstanten ergebnissen…

gruss
utnik
MartinB.
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Re: Farbprofil und Darstellung am Monitor

Beitrag von MartinB. »

utnik hat geschrieben:hallo demmrink

ich arbeite nicht so. bei mir werden die bilder immer erst beim .pdf-export nach cmyk konvertiert. damit umgehe ich solche probleme von anfang an.

zu deinen bildern:
  • .png wurde fürs internet (bildschirmdarstellung) entwickelt und unterstützen eigentlich nur rgb.
  • .jpg in cmyk wird öfter als problematisch gemeldet (invertierte farben). dazu findest du einiges im netz – ist also nichts scribus-spezifisches (wäre aber grumdsätzlich cmyk-fähig…)
  • .tiff müsste passen. (ich würde aber trotzdem in rgb bleiben…)
…damit das farbmanagement wirklich sauber funktioniert muss auch das profil deines bildschirms einbezogen werden.

gruss
utnik
Hallo Utnik, bei meinem Erstlingswerk auf Scribus habe ich JPEGs und PNGs verwendet. Das PDF/x-1a schaut am Bildschirm sehr gut aus. Die Druckdaten sind allerdings noch nicht in der Druckerei gelandet und mein Bildschirm ist nicht kalibriert. JPGs sind also problematisch. Vielleicht lieber austauschen. Aber wie ist es mit PNGs? Lieber nur Tiffs verwenden oder gehen PNGs auch?

Gruß Martin
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utnik
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Re: Farbprofil und Darstellung am Monitor

Beitrag von utnik »

hallo martin
MartinB. hat geschrieben:…bei meinem Erstlingswerk auf Scribus habe ich JPEGs und PNGs verwendet. Das PDF/x-1a schaut am Bildschirm sehr gut aus. Die Druckdaten sind allerdings noch nicht in der Druckerei gelandet und mein Bildschirm ist nicht kalibriert. JPGs sind also problematisch. Vielleicht lieber austauschen. Aber wie ist es mit PNGs? Lieber nur Tiffs verwenden oder gehen PNGs auch?
wenn die .pdf/x-1a-datei gut aussieht, dann hast du auch kein farbkonvertierungsproblem. der nicht kalibrierte bildschirm macht auch keinen unterschied zwischen den verschiedenen bildformaten – da ist einfach eine gewisse unsicherheit dabei. (wie weit vertraust du auf die darstellung deines monitors, und wie farbsensibel ist deine arbeit…)

gruss
utnik
MartinB.
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Re: Farbprofil und Darstellung am Monitor

Beitrag von MartinB. »

utnik hat geschrieben:hallo martin
...
wenn die .pdf/x-1a-datei gut aussieht, dann hast du auch kein farbkonvertierungsproblem. der nicht kalibrierte bildschirm macht auch keinen unterschied zwischen den verschiedenen bildformaten – da ist einfach eine gewisse unsicherheit dabei. (wie weit vertraust du auf die darstellung deines monitors, und wie farbsensibel ist deine arbeit…)

gruss
utnik
Das PDF schaut immerhin auf zwei unabhängigen, nicht kallibrierten Bildschirmen sehr gut aus. Also habe ich wohl, wenn ich dich richtig verstehe, mit keinen schwerwiegenden, unangenehmen Überraschungen zu rechnen, die man im PDF nicht sieht. Danke für deine Hilfe!!!
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