Schriften einbetten beim PDF Export

Hier findest du Hilfe im Umgang mit Scribus und mit deinem Projekt
MartinB.
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Schriften einbetten beim PDF Export

Beitrag von MartinB. »

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und ich beschäftige mich erst seit wenigen Tagen mit Scribus 1.4.8. Nun hoffe ich bei einem Problem auf Hilfe, das ich selbst nicht lösen kann.

Ich bekomme bei meinem „Erstlingswerk“ die Schriften nicht ins PDF eingebettet. Die verwendeten Schriften werden zwar unter „Datei – Exportieren – Als PDF speichern – Schriftarten“ als „vollständig eingebettet“ dargestellt. (Mein Export geht an PDF/X-1a)
Dennoch werden sie im fertigen PDF unter „Dokumenteigenschaften“ nicht als „In diesem Dokument verwendete Schriften“ aufgeführt.

Ein Blick bei Scribus, unter „Datei - Dokument einrichten – Schriften“ zeigt, dass die verwendeten Schriften auch dort nicht als „Im Dokument verwendet“ gekennzeichnet sind.

Probehalber habe ich die Schrift „Calibri“ durch „Carlito“ ersetzt. Carlito wird von Wikipedia als Calibri- TrueType-Alternative empfohlen. Meine Überlegung war, dass es eventuell mit der verwendeten Schrift „Calibri“ lizenzrechtliche Schwierigkeiten geben könnte, die von Scribus berücksichtigt werden. Sicher bin ich mir da nicht. Aber bei Verwendung von Carlito bleibt das Problem unverändert stehen?

Hat hier irgendjemand eine Idee woran es liegen könnte bzw. was ich besser machen könnte?
Wenn alle „Stricke reißen“, könnte ich wohl die Schriften in Kurven umwandeln… Aber dennoch ist mir das Ganze ein Rätsel. Und auf lange Sicht sollte ich Schriften einbetten können.
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Anke
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Re: Schriften einbetten beim PDF Export

Beitrag von Anke »

Ich fürchte mit Carlito hast du das gleiche Problem. Versuche es mal mit -->Open Sans
Du brauchst die Schrift zum Ausprobieren nicht installieren, lege sie einfach in den gleichen Ordner mit deiner sla-Datei.
Viele Grüße
Anke
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MartinB.
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Re: Schriften einbetten beim PDF Export

Beitrag von MartinB. »

Juhuuuuuu! Hier werden Sie geholfen! :D :danke:

Vielen Dank, Anke. Das hat geklappt. Dann lag ich mit meinen Überlegungen ja gar nicht mal so falsch. Nur, dass Carlito, wie du schon sagtest zu den gleichen Problemen führte.

Überraschend war für mich, dass die Open-Sans im Schriftgrad größer raus kam, als die Carlito oder die Calibri. Eigentlich müssten ja 10 Punkt einfach 10 Punkt sein und 14 Punkt einfach 14 Punkt...
MartinB.
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Re: Schriften einbetten beim PDF Export

Beitrag von MartinB. »

Eine Frage noch im Nachgang:
Wenn ich die Daten für die Ausgabe automatisiert sammle, werden nur die Scribus-Datei plus die Bildateien bereitgestellt.
Als Farbprofil sollte ich das der Druckerei verwenden. Da kann nichts schiefgehen.
Muss ich jetzt noch einen "Schriftenkoffer" dazupacken? Oder hat sich das erledigt, sobald die Schriften im PDF eingebettet sind?
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Anke
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Re: Schriften einbetten beim PDF Export

Beitrag von Anke »

Hallo Martin,
ich fürchte ich muss dich enttäuschen, jede Schriftart hat eine andere Größe. Du kannst ja spaßeshalber mal einen Text in Century Gothic, Arial und Calibri formatieren und dann vergleiche die mal.
Ich habe mich bei der Calibri immer darüber geärgert, dass die so klein ist.

Wenn du dein Dokument als PDF exportiert hast und die Schriftart eingebettet ist, brauchst du keinen weiteren "Koffer" :D Die Druckerei braucht eigentlich nur die PDF von dir. Alle Informationen, die du beim Exportieren angegeben hast, sind darin enthalten. Das Farbprofil, eventuell festgelegte Sonderfarben und auch die Schriftart wie Bilder.

Viele Grüße
Anke
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MartinB.
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Re: Schriften einbetten beim PDF Export

Beitrag von MartinB. »

Du bist mir wirklich eine gute Hilfe, Anke. Vielen Dank für's Kümmern. Die Open Sans finde ich übrigens tatsächlich etwas eleganter, als die Calibri, in manchen Unterlängen und auch durch die etwas leichtere Strichstärke. Also werde ich die Open Sans in Zukunft gerne noch öfters verwenden.

Das PDF als Datei ist also völlig komplett und unabhängig von Zusatzdaten, selbst, wenn der Empfänger die verwendeten Schrift nicht selbst im eigenen Portefolio hat. Das habe ich verstanden. Aber, früher - ich muss zugeben, dass ich eine Weile raus war aus dem Thema - hat man mit der QuarkXPress-Datei immer noch die sogenannten digitalen "Schriften-Koffer", so nannten wir das damals, mitgegeben. Das ist wohl, wenn man anstelle des PDF eine Scribus-Datei weitergäbe, nicht notwendig. Denn Scribus "sammelt" für die Ausgabe nur die eingebundenen Bilder. Das wundert ich schon.

Edit: Ich habe gerade nochmal gegoogelt. Das Wort "Schriftenkoffer" scheint es ja heute immer noch zu geben. Anke, du hattest so breit gegrinst beim Wort "Koffer", da dachte ich schon ich hätte einen sprachlichen Fehlgriff gemacht. ;)
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Anke
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Re: Schriften einbetten beim PDF Export

Beitrag von Anke »

Hallo Martin,
ja, jetzt muss ich mich wohl schämen, ich habe noch nie mit QuarkXpress gearbeitet deshalb war mir der Begriff "Schriftenkoffer" nicht geläufig. Ich dachte du würdest die Zip-Datei so umschreiben.

Ich weiß, dass es für Modedesigner üblich ist eine Datei aus Coreldraw zu den Modehäusern zu schicken, so wie auch Photoshop-Dateien verschickt werden. Also die Arbeitsdateien mit den Programmeigenen Formaten. Das kennst du von QuarkXpress wohl auch so. Bei dieser Form wird wohl auch vorausgesetzt, dass alle, die mit dieser Datei arbeiten über das gleiche Programm verfügen.

Bei Scribus wäre das wohl die sla. Auch in Scribus kannst du die Dateien sammeln, du musst nur die Häkchen entsprechend setzen, was du sammeln möchtest. Da kannst du auch die Schrift mit einbeziehen. Dann werden aus der Schriftfamilie auch nur die Schriftschnitte zusammengefasst, die im Dokument verwendet werden.

Leider können nur ganz wenige Unternehmen etwas mit einer sla Datei anfangen. Aber genau aus diesem Grund exportiert man alles in eine PDF, um eine standardisierte Ausgabe für den Druck zu bekommen. Auch zu PDF gibt es verschiedene Standards, die sich darin unterscheiden, ob z. B. Bilder mit Transparenzen erlaubt sind oder nicht. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Ich freue mich, dass es geklappt hat und wir dir hier weiterhelfen konnten.

Viele Grüße
Anke
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MartinB.
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Registriert: Mi 15. Jul 2020, 17:23

Re: Schriften einbetten beim PDF Export

Beitrag von MartinB. »

Super, Anke! Heute habe ich einige wichtige Dinge dazugelernt. Und richtig, ich muss mal ausnahmsweise blind gewesen sein, beim Datensammeln zur Scribus-Datei, kann man ja optional noch die Schriften und die Farbprofile auswählen. Das hatte ich übersehen. Nur die verwendeten Bilder werden in jedem Falle, also auch ohne Haken, gesammelt.

Also ist Scribus doch nicht so weitläufig in Gebrauch, als dass man gerade häufig die sla-Datei(en) z. B. an Druckereien weiterreichen würde. Das war bei uns früher mit Quark anders. Da hat man sicherheitshalber, zur größeren Flexibilität, gerne die "offenen" Quarkdaten weitergereicht.

Nochmals vielen Dank. Deine Hinweise haben mir so einiges an Zeit und Mühe erspart. :danke:
Tipper
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Re: Schriften einbetten beim PDF Export

Beitrag von Tipper »

Hallo,

mit Calibri gibt es eigentlich kein Problem. Jedenfalls nicht mit der aktuellsten 1.5.6-svn, und bestimmt auch nicht mit der 1.5.5.

Am ehesten liegt es an einer fehlerhaften Einstellung unter Datei - Dokument einrichten (bei schon angelegten Dokumenten) - Schriften.
Dort mal testweise die Haken unter "Unterteilen" bei den Calibri-Schriftschnitten ändern (entfernen bzw. setzen).

Hier eine Testdatei. Beim Export wurde Calibri als zu unterteilender Font einsortiert. Und der oben erwähnte Haken ist in der 1.5.6-svn schon gesetzt.
Dokument-1.pdf
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Viele Grüße
Tipper
Manchmal hilft Abtupfen des Himmels mit hochprozentigem Alkohol.
(aus: TITANIC, Aus Eugen Egners Püppchenstudio)

Tipper verwendet Scribus 1.4.6 und Scribus 1.5.7 unter Windows 10-64.
MartinB.
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Re: Schriften einbetten beim PDF Export

Beitrag von MartinB. »

Ich hab's gerade noch einmal ausprobiert. Testweise die Haken unter "Unterteilen" bei den Calibri-Schriftschnitten entfernt bzw. gesetzt. Das hatte ich früher auch schon mal angetestet. Wollte jetzt aber noch einmal ganz sicher gehen. Das hat bei mir mit Scribus 1.4.8. nichts gebracht. Calibri wird im PDF nicht als verwendete Schrift ausgewiesen. Bei der Open Sans funktioniert es ohne Häkchen perfekt.
Also ist mein Problem gelöst. Vielleicht probiere ich die Calibri mal demnächst mit einer neueren Scribus-Version. Vielleicht funktioniert es ja dann. Danke trotzdem erst mal. Ich behalte es im Hinterkopf.
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