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Glosse

Verfasst: Do 25. Feb 2016, 10:35
von Lehrerin
Das Folgende stand heute als Glosse "Buchfink" in der Taunuszeitung:
Die Wahlwerbung im Ländle fällt selbst mir von oben auf. Spektakulär, was hier die Laien-Grafiker alles auf die Pappwände kleben. Etwa leere Phrasen in dunkler Schrift auf dunklem Hintergrund, damit alle nichts lesen können. Noch besser: Falsch geschriebene Namen der Kandidaten. Der absolute Hingucker sind aber die Bilder. Um Himmels Willen. Bei manch einem Portrait fehlt noch der Zusatz: „Wählt mich, ich fress’ euch dann auf. Schlechte Laune garantiert.“ Warum glauben eigentlich so viele, dass sie mit ihrem Word-Programm professionelle Werbung erstellen können? Ich zwitscher’ nur: Gelbe Seiten! Da findet man die Profis.
Gruß
Lehrerin

Re: Glosse

Verfasst: Do 25. Feb 2016, 14:51
von Arran
Wie wahr, wie wahr. Leider ist das keine Glosse, sondern brutale Wirklichkeit.

Gerade kürzlich gesehen: Ein Plakat A3 mit 4 unterschiedlichen Fonts in total 11 Versionen und 5 unterschiedliche Farben dafür. Die «wichtigste» Aussage, der Titel in einer ganz mageren Bodoni, mittelgrau auf Schwarz, und ein Gemisch von Mittelachse mit linksbündigem Flatter- und Blocksatz. Dazu ein total nichtssagendes Helgeli (anders kann ich es nicht bezeichnen) von einem Betonhaus.
Das ganze war von einem Kunstverein herausgegeben, um Besucher an die alljähliche Ostervernissage mit Verkauf zu locken. Wenn dort die Bilder und Gegenstände gleich sind, wird der Erfolg sicher nicht überwältigend sein. Allerdings traue ich dem Durchschnitts-Schotten zu, dass die sowas gar nicht stört...